Barbie, Superman & ICH?!

Filles & Gars

Zeitraum: 2014 / 2015

Romain-Rolland-Gymnasium Dresden · Dresden · Sachsen
24 Schüler*innen · 13 - 14 Jahre
Collège François Broussais · Dinan · Rouen
24 Schüler*innen · 12 - 14 Jahre

  • Diversität
  • Fremdsprachen
  • Geschichte / Traditionen
  • Industrie / Wirtschaft / Arbeitswelt
  • Interkultureller Dialog
  • Kunst
  • Literatur
  • Medien / Kommunikation
  • Sexualpädagogik
  • Sport
  • Teamfähigkeit

Der projektorientierte Austausch ist für Schüler der 8. Klasse konzipiert, die sich in der Phase der Pubertät befinden. In dieser Entwicklungsphase, stehen sie vor der Herausforderung, ihre sexuelle Identität und ihre gesellschaftliche Rolle als Mann oder Frau erproben & definieren zu müssen. Sie sind körperlichen Veränderungen ausgesetzt und erleben die erste große Liebe. Bei all diesen gegensätzlichen Gefühlen und Eindrücken durch ihr soziales Umfeld und die Medien, sind sie fasziniert von der Andersartigkeit/Gleichheit der Geschlechter.

Das Projektthema ist ein übergeordnetes Lernziel, das in vielen Fächern und doch in keinem wirklich unterrichtet wird. Es beinhaltet das Thema der sexuellen Vielfalt, die Frage nach Geschlechterstereotypen und der biologischen oder soziologischen Determination von Gender. Dies sind aktuelle Themen, die gerade in Frankreich sehr viel diskutiert werden.
Das Austauschprojekt ist ein Projekt der gesamten Schule, d.h. das Thema findet Eingang im schulinternen Jahresplan, alle Schüler, Fachlehrer und außerschulischen Partner werden in die Planung und Umsetzung einbezogen.
Die Arbeit am Programm und Projekt wird mit hoher Partizipation der Schüler in allen Phasen des Projekts umgesetzt.

Aktivitäten


Vorbereitung

Eine Begegnung der Lehrkräfte zur inhaltlichen Vorbereitung fand im Rahmen des vom PAD geförderten Hospitationsprogramms Anfang Juni 2014 statt. In diesen 14 Tagen in Dinan wurde das gesamte Projekt vorbereitet und die erste Gruppenbegegnung, Auswahl der inner- und außerschulischen Partner geplant und vorbereitet. Vor den Sommerferien begann die Phase der Vorbereitung mit den Schülern, in der über erste Brainstormings, Themenfindungen, Recherche, etc. das Thema erarbeitet wurde.
Nach den Sommerferien fanden mehrere Projekttreffen der jeweiligen Gruppen statt, in denen die inhaltliche Recherche und Spracharbeit, sowie die Unterthemenwahl abgeschlossen und via Wikispace kommuniziert wurde.

Die Schüler arbeiteten in Paaren oder Gruppen vor Ort und virtuell über das Wikispace. Die von ihnen erfundenen Unterthemen, sowie Ideen und Rechercheergebnisse für ihr Gruppenprodukt tauschten sie via Wikispace, Email oder Skype aus. Die Projektgruppen fanden sich entweder auf diesem Weg oder wurden zu einem Pärchen mit ähnlichem Thema zugeordnet, mit dem sie sich auf ein Thema einigen mussten. Dies kam zustande, da die Phase der Vorbereitung mit den Schülern sehr kurz war (erste Begegnung schon 18 Tage nach Beginn der Schuljahres. Zusätzliche Austauschtreffen wurden außerhalb des Unterrichts abgehalten.

Begegnung

Am Ort des Partners in Familien

Die erste Begegnung beinhaltete ein von den Schülern, Lehrern und außerschulischen Partern zusammengestelltes Programm mit Exkursionen und vier Projekttagen (siehe Programm und Projekttagstabelle im Anhang). Dabei war je eine Schülergruppe auch für die Ausgestaltung eines Programmpunkts verantwortlich, wie der Planung der Abschiedsfeier, oder der Planung des Willkommensfrühstücks und Schulführung. Die wenigen projektgebundenen Exkursionen waren ein Ausflug in die Sächsische Schweiz mit Teambuildingspielen und Wanderung, eine klassische Tanzstunde und gemeinsame Essensgänge und kleinere Touren und Spiele. Der gemeinsame Unterrichsttag bildete den Abschluss der Projektarbeit.

Den inhaltlichen Input zum Thema bildeten die Führung zum Thema "Liebe, Sex & mehr" im Deutschen Hygienemuseum und das Projekt des Courage e.V. zum Thema "Was Barbie und Superman uns vorgeben". Um die Gruppen arbeitsfähig zu machen, wurden Teambuildingaktivitäten vorangestellt, dann arbeiteten die Gruppen, mit technischer und Unterstützung durch das Lehrerteam zwei Tage selbstständig. Zur  In binationalen Projektgruppen, bestehend aus 4-7 Schülern, wurde die zeitliche, materielle, technischen und räumliche Planung selbstständig vorgenommen. Selbst die Planung des Präsentationsabends lag in der Hand der Schüler, sowie die Entscheidung für deren Präsentationsform.

Vorbereitung

Zur Vorbereitung auf die zweite Begegnung sind Projekte zum Thema Liebe und Sexualität, dem Verhältnis von Jungen und Mädchen im Rahmen der Schule und Ausstellungen der Projektprodukte im Schulhaus und in der Bibliothek geplant. Außerdem werden die zu behandelnden Lektüren, Unterrichtsprojekte und Filmprojekte geplant, die die inhaltliche Arbeit am Projekt weiterbringen und die thematische Arbeit der Gruppen vertieft. Die in Ostdeutschland gebräuchliche Tradition der Jugendweihe bietet weiterhin die Möglichkeit, das Thema außerhalb der Schule zu vertiefen. Außerdem bereiten Studenten einzelne Projekttreffen außerhalb des Unterrichts vor und einige Schüler führen Individualaustausche durch.

Nach der Auswertung der ersten Begegnung und der Projektarbeit in Gesprächen und in schriftlicher Form, arbeiten die Schüler im Rahmen des Unterrichts an der inhaltlichen und sprachlichen Vertiefung ihrer Unterthemen. Diese tauschen sie via Wikispace, Skype, Email und Paketen (Weihnachten, Travel Buddys, Jugendweihe) aus. Außerhalb des Unterrichts präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Projektarbeit als Ausstellung und stellen diese im Unterricht anderer Klassen vor.
Sie erstellen Collagen und führen Umfragen zum Thema des Verhältnisses und der Probleme im Umgang zwischen Jungen und Mädchen an der jeweiligen Schule durch und präsentieren diese in der Bibliothek (Projektthemenbereich).

Begegnung

Am Ort des Partners in Familien

Im Rahmen der Begegnung in Dinan sind wir, bedingt durch die Vorgaben der Partnerschule, nur in der Lage zwei gemeinsame Projekttage durchführen zu können. Ein Tag wird zu einer projektgebundenen Exkursion unter Anleitung einer Theater- oder Tanzpädagogin oder Künstlerin zum Thema sein. Außerdem sind Interviews und Dokumentationen in Form von Fotos im Stadtleben geplant. Der zweite Tag dient der Fortführung und Beendigung der Projektarbeit und schließt mit der Präsentation vor Eltern, Lehrern, Mitschülern, geladener Presse und externen Kooperationspartnern ab. Das restliche Programm besteht aus einem gemeinsamen Unterrichtstag, Besuch von Ausstellungen und sportlichen Aktivitäten zum Thema.

Die Schüler werden, wie in Dresden, wo der Hauptteil der gemeinsamen Projektarbeit stattfindet, in binationalen Gruppen an ihren Themen weiterarbeiten, wenn sie sich dazu in der vorhergehenden Phase der Auswertung im Austausch mit ihren Gruppenmitgliedern entschieden haben. Sie arbeiten selbstbestimmt, organisieren sich die Zeit, Medien, Unterstützung und wählen ihr zu erstellendes Produkt. Sie planen die Präsentation und gestalten den Präsentationsabend.
In Vorbereitung darauf werden sie am gemeinsamen Unterrichtstag und bei der Intervention mit einer Künstlerin weitere thematische Inputs und neue Inspirationen erhalten. Außerdem führen sie Interviews in der Schule und der Stadt durch.

Nachbereitung

Die Auswertung und Nachbereitung der Begegnung soll sowohl in Form von Gesprächen als auch schriftlich erfolgen und sich sowohl auf das Programm, die Projektarbeit als auch die Phasen zwischen der Begegnung beziehen. Bei der Evaluation sind die beteiligten Schüler und Lehrer auf Schulebene, sowie die Kooperation mit den außerschulischen Partnern und die Austauschfamilien gefragt.
Aus der Auswertung der Ergebnisse werden Maßnahmen für die Verbesserung der Folgejahre abgeleitet und schriftlich fixiert, um aufgetretene Probleme für die Weiterführung vermeiden zu können.

Die Schüler werden in Form von Fragebögen befragt, können sich in Diskussionsrunden äußern und geben sich gegenseitig ein Feedback über ihre Partizipation im Rahmen des Austausches. Im Wikispace schreiben sie ihre Meinung zusammenfassend für die Austauschpartner nieder und stellen weiterführende Fragen.

Medien